“Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem Untertan.” (Martin Luther)
Die Entdeckung der Freiheit ist eine ebenso wichtige Errungenschaft der Reformation wie die Erkenntnis Luthers, dass der Einzelne in gemeinschaftlichen Bezügen lebt. Im evangelischen Religionsunterricht sollen die Schüler die Grundlagen des Christentums konnenlernen, sich mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit beschäftigen und so zur konstruktiven Teilnahme am religiösen und ethischen Diskurs in der Gesellschaft befähigt werden.
Religionslehrerinnen und Religionslehrer werden wie Eltern intensiv in ihrer persönlichen Überzeugung wahrgenommen und als Beispiele gelebten Glaubens stark individuell angefragt. Somit bietet der Religionsunterricht Eltern in der Erziehung ihrer Kinder eine Unterstützung, eine Horizonterweiterung sowie Reflexionsmöglichkeit für die Schülerinnen und Schüler.
Der Religionsunterricht bereichert unser Leben. Er birgt immer die Chance auf einen gemeinsamen Neuanfang.
Der evangelische Religionsunterricht möchte selbstverständlich mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen über den christlichen Glauben, um Antworten zu suchen für die Fragen, die sich auf dem Weg zum Erwachsenwerden stellen. Religionsunterricht kann also in Auseinandersetzung und mit der Darstellung der christlichen und auch der außerchristlichen Tradition konkrete Lebenshilfe bedeuten.
Religiöse Bildung beschränkt sich nicht nur auf das, was in der Unterrichtsstunde geschieht und gelernt wird. Religiöse Bildung geht über die Grenzen des Klassenzimmers hinaus und kommt an bei Feier und Spiel, bei Fest und Gottesdienst, bei Aktionen und Projekten. Wie alle Bildung will und muss gerade religiöse Bildung eine gelebte Bildung sein, die auch die Grenzen der eigenen Religion durchbricht , um das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft konfliktfrei gestalten zu können. Die Fachschaft Evangelische Religionslehre möchte durch ökumenische Schulgottesdienste zu einer Bereicherung der Schulkultur beitragen. Durch Exkursionen in eine Moschee oder in Synagoge soll der Schritt hin zu einem Miteinander und zu einem Verständnis für andere Religionen gegangen werden. Aber auch das religiöse Leben am eigenen Schulort soll dabei nicht vergessen werden.